Rauchen: In den vergangenen Jahren sperrte jede zehnte Trafik zu
Noch kein Monat im Amt, lernt Hans Jörg Schelling seinen neuen Job schon in all seinen Verästelungen kennen. Und naturgemäß geht es dabei immer ums Geld.
Im aktuellen Fall handelt es sich um Rauchwaren. Den Trafikanten gehe es schlecht, sagen deren Standesvertreter. Zwar lag der durchschnittliche Umsatz eines Trafikanten im Jahr 2013 nur aus dem Verkauf von Tabakwaren bei 833.269 Euro, aber eben nur durchschnittlich. In den vergangenen Jahren musste trotz Monopol und Gebietsschutz jeder zehnte Trafikant aufgeben. Mit einem staatlichen Unterstützungsfonds, den Tabakindustrie und -handel sponsern, wurde die Schließung von Trafiken auch bewusst gefördert, um eine Strukturbereinigung herbeizuführen. Wirklich glücklich ist damit niemand: die Industrie nicht, weil sie einzahlen muss, obwohl die Gelder aus dem Fonds nicht zur Gänze ausgeschöpft werden; sie hat diese Regelung auch beim Verfassungsgerichtshof beeinsprucht.
Die Trafikanten wiederum können gerne auf diese wie sie es nennen Sterbehilfe verzichten und fordern stattdessen einen höheren Erlös aus dem Verkauf von Tabakwaren. Das Finanzministerium bleibt unverbindlich: Die Forderungen der Branche seien dem Haus bekannt, heißt es.