Einkaufen seit Corona: Scheuermilch statt Chanel

Wie sich das Konsumverhalten in Österreichs Drogeriemärkten verändert hat.

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Immer wieder wurde während der Corona-Krise berichtet, dass sich das Einkaufsverhalten in Österreichs Supermärkten verändert hat. Nicht nur stecken die Konsumenten ihr Geld mehr als zuvor in Bio-Waren und Produkte regionaler Herkunft, die sie zu Hause verkochen. In manchen Bereichen kam es darüber hinaus geradezu zu Engpässen. Als vor einem Jahr der erste Lockdown anbrach, ging etwa vielerorts das Klopapier aus, bald danach der Germ.

Weniger Beachtung fand das Konsumverhalten in Drogeriemärkten, quasi den kleinen Cousins der heimischen Supermärkte. Gibt es hier auch Verschiebungen? Ja, eindeutig, erklärt Stefan Ornig, Sprecher von DM, auf profil-Anfrage.

Der größte Gewinner der vergangenen Monate ist zunächst nicht überraschend: Es sind Produkte aus dem Bereich Hygiene und Gesundheit, „von Handseife über Desinfektionsmittel, ob für Hände oder Flächen, bis zu Handschuhen und natürlich Masken“. Immerhin möchte man möglichst resistent durch diese Zeit kommen.

Umgekehrt gibt es einen klaren Verlierer. Es sind alle Produkte aus „der dekorativen Kosmetik und dem Duftbereich“, wie Ornig das nennt. Da wären etwa Parfum, Make-up, Lippenstift und Mascara. Hier verzeichnet DM spürbare Umsatzrückgänge. Der Hintergrund: Wer das Haus kaum verlässt, um zur Arbeit,  zum Dinner, zur Party, ins Konzert zu gehen, der/die muss sich auch nicht eindüfteln und Schminke auflegen.

Dafür boomt alles, was dem Alltag in den eigenen vier Wänden dient. Zuwächse registriert DM etwa „quer durch unser Bio-Sortiment, von Reis und Nudeln bis zu Saucen oder Aufstrichen“. Und nicht nur essen ist derzeit angesagt, auch putzen. Die Konsumenten kaufen häufiger Geschirrspülmittel sowie Bad- und WC-Reiniger.  Warum? „Wir führen es nicht darauf zurück, dass den Menschen langweilig wäre und sie deshalb putzen“, sagt Ornig. „Sondern: Man kocht zu Hause und benutzt dort auch die Toilette. Dementsprechend höher ist der Reinigungsbedarf.“

Bleibt nur die Frage offen, wann Chanel wieder Oberwasser hat. Und nicht mehr die Scheuermilch.