Signa Prime: Genug Geld für Sanierung in Eigenverwaltung – vorerst
Es ist – zumindest aus heutiger Sicht – genug Kapital da, um das eigenverwaltete Sanierungsverfahren der Signa Prime Selection fortzuführen. Das teilten die Sanierungsverwalter bei der heutigen, ersten Gläubigerversammlung der mittlerweile insolventen Signa-Gesellschaften mit. Damit sollen auch die Gläubiger zumindest 30 ihrer offenen Forderungen zurückbekommen.
Eigentlich brauchen die beiden großen Gesellschaften Signa Prime und Signa Development laut Insolvenzantrag 350 Millionen Euro, um sich zu sanieren. Ansonsten droht ein Konkurs samt unkontrollierten Panikverkäufen von eigentlich werthaltigen Immobilien und Bauprojekten. Noch vor Weihnachten hatte sich Restrukturierungsvorstand Erhard Grossnigg mit einem dramatischen Brief an die Investoren gewandt – profil berichtete exklusiv. „Wir benötigen 350 Mio. schnell“, hieß es darin. Grossnigg gab den potenziellen Geldgebern Zeit bis zum 15. Jänner, also bis heute, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
350 Millionen Euro dürften profil-Informationen zufolge doch nicht zusammengekommen sein, zumindest nicht bis heute. Aber offenbar ist jetzt genug Geld für das laufende Verfahren und eben auch für eine Sanierung in Eigenverwaltung da. Bei einem Konkurs würde das Management abberufen werden und ein Masseverwalter müsste die Verwertung übernehmen. Die Gläubiger müssten dann wohl auch auf bis zu 80 Prozent ihrer Forderungen verzichten.
„Der weiteren Unternehmensfortführung der SIGNA Prime Selection AG sowie dem Abschluss eines Sanierungsplanes stehen nach derzeitigem Kenntnisstand keine unüberwindlichen Hindernisse entgegen. Im Interesse der Gläubiger gilt der Grundsatz: Unternehmenssanierung vor Zerschlagung“, schreibt Sanierungsverwalter Norbert Abel dazu in einer Aussendung. (red)