Spielsucht: "Ich hatte jeden Bezug zu Geld verloren“
Irgendwann lief diese Sendung im Fernsehen: Las Vegas, Casino-Milieu. „Da habe ich zum ersten Mal von den Walen gehört“, erzählt Klaus Hödl. Der Begriff gefiel ihm. Die „Wale“ sind schließlich die ganz Ausgebufften; die, die ohne Limit spielen. Solche Leute habe er auch gekannt. Den Diamantenhändler zum Beispiel: „Der hat Millionen verloren, bevor man ihn eingesperrt hat.“ Oder den Optiker, der die vom Vater geerbten Filialen verspielte; den Unternehmer mit dem Entsorgungsbetrieb, der sein Vermögen „wie nichts“ entsorgte. „Die haben alle immer so getan, als wären sie Gewinner. Dabei waren sie alle Verlierer. So wie ich.“
"Ich war der King"
Klaus Friedrich Hödl war nie einer dieser Casino-Wale, dieser „High Roller“, denen die Glücksspieltempel am Las Vegas Strip den roten Teppich ausrollen. Auch wenn er sich bisweilen so fühlte. „Ich war der King“, sagt er immer wieder mit unverhohlenem Sarkasmus.
Der 47-jährige Wiener, Lastkraftwagenfahrer von Beruf, sitzt in der Kanzlei seines Wiener Rechtsanwalts Christoph Naske und blickt auf einen Stapel von Dokumenten, gut einen halben Meter hoch. Es sind Gerichtsakten, die einen Ausschnitt seines Lebens dokumentieren. Sie erzählen die Geschichte eines Scheiterns. Die Geschichte beginnt 2002 vor einem Spielautomaten am Wiener Stadtrand und endet 2015 vor dem Obersten Gerichtshof. Dazwischen entrollt sich eine Tragödie: menschlich, finanziell und letztlich auch juristisch ...
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