Heinrich Traumüller

Grassers Ex-Kabinettschef Traumüller sieht Haider als möglichen Buwog-Profiteur

FPÖ-Politiker und Haider-Vertrauter Detlev Neudeck hatte „offensichtlich politische Insider-Informationen aus Kärnten“.

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In der aktuellen profil-Ausgabe bezeichnet Heinrich Traumüller nicht Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser als etwaigen Profiteur der Buwog-Affäre, sondern den verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider. Traumüller – er war Kabinettschef im Finanzministerium unter Grasser und später als Beamter maßgeblich in die Buwog-Privatisierung involviert – legt im profil-Interview seine Sichtweise der Affäre dar. „Die Entscheidung traf Jörg Haider“, so Traumüller.

Traumüller baut seine Indizienkette auf eine Sitzung im Finanzministerium im Juni 2004 auf, an der neben Grasser und ihm selbst unter anderem auch der damalige FPÖ-Wohnbausprecher und Haider-Vertraute Detlev Neudeck teilgenommen habe. Bei dieser Sitzung wurde auch die Zahl von 960 Millionen Euro im Zusammenhang mit einem Angebot der CA Immo genannt. Neudeck hatte „offensichtlich politische Insider-Informationen aus Kärnten“, so Traumüller gegenüber profil. Walter Meischberger hatte im Buwog-Prozess ausgesagt, er habe die Zahl 960 Millionen von Jörg Haider erfahren.

"Blanker Unsinn"

Erst Haiders Verzicht auf ein politisch zugesagtes Vorkaufsrecht des Landes Kärnten auf die Kärntner Wohnbaugesellschaft ESG gab den Ausschlag für den Verkauf an das Immofinanz-Konsortium. Die Behauptung, die Privatisierung sei ein jahrelang abgekartertes Spiel unter Federführung Grassers gewesen, sei „blanker Unsinn“, so Traumüller.

Traumüller kündigt an, er werde bei seinem Auftritt als Zeuge im Buwog-Prozess am 26. März die besagten Geschehnisse noch einmal „umfangreich darlegen“. Warum geht er erst jetzt an die Öffentlichkeit? Vor dem Korruptions-U-Ausschuss im Parlament 2012 „habe ich die Namen Neudeck und Haider durchaus am Rand erwähnt“, so Traumüller. Aber: „Der Ausschuss war chaotisch, und er war nur an Spuren zu KHG interessiert.“