Wirtschaft

Zweiter Anlauf: Vamed will Wiener Anton-Proksch-Institut verkaufen

Der erste Deal ist geplatzt, die 2. Runde beginnt. Vamed sucht weiterhin nach Käufern für die Wiener Suchtklinik Anton-Proksch-Institut und macht ernst.

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800.000 Menschen in Österreich trinken zu viel Alkohol, 350.000 trinken problematisch viel, und 250 von ihnen sind derzeit im Wiener Anton-Proksch-Institut in Behandlung. Im beschaulichen Teil von Wien-Liesing, nahe der Stadtgrenze, befindet sich das Institut. Die Blätter sind schon rot und gelb gefärbt, die Herbstsonne scheint durch die großen Fenster. Nach einer langen Renovierung wurde das Haus im September neu eröffnet. Am Eingang steht groß der Sinnspruch „Eines Tages oder Tag eins. Das Morgen beginnt heute.“  Wie passend, das frisch eröffnete Institut soll nämlich verkauft werden.

Das Anton-Proksch-Institut ist zu 60 Prozent im Besitz des börsennotierten Gesundheitsdienstleisters Vamed und gehört zu 40 Prozent der Anton-Proksch-Stiftung, in der die Stadt Wien, die Arbeiterkammer, das Sozialministerium und die Gewerkschaft sitzen. Im Frühling wurde bekannt: Die Vamed will das Institut zusammen mit 20 weiteren österreichischen Reha-Einrichtungen an das französische Private-Equity-Unternehmen PAI verkaufen. Der deutsche SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete diese Firma anlässlich ihres Einstiegs in deutsche Zahnarztpraxen als „Heuschrecke“. 

Clara Peterlik

Clara Peterlik

ist seit Juni 2022 in der profil-Wirtschaftsredaktion. Davor war sie bei Bloomberg und Ö1.