Immer mehr Signa-Gesellschaften müssen Insolvenz anmelden. Und damit werden auch die Forderungen der Geldgeber immer größer. Einige von ihnen sind auch Bereit, vor Gericht zu ziehen.
Signa-Insolvenz

Verfahrensschlacht um Signas Milliarden

Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer hat Wutanfälle. Im Signa-Aufsichtsrat schweigt man sich misstrauisch an. Mächtige arabische Investoren klagen Hunderte Millionen ein – und Anleihengläubiger erheben schwere Vorwürfe. Für René Benko wird es jeden Tag enger.

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René Benko wird eher kein schönes Weihnachtswunder erleben. Signa hat eine harte Woche hinter sich. Am Dienstag fand die erste Gläubiger-Tagsatzung der insolventen Signa Holding GmbH statt – dabei wurde bekannt, dass zuletzt Schiedsklagen arabischer Investoren über insgesamt eine Milliarde Euro eingetrudelt sind. Dann schickte die Signa auch noch ihre Bauträger-Firma BAI in die Insolvenz.

Während man vor ein paar Wochen noch gehofft hat, die Unternehmensgruppe gut sanieren zu können, deutet nun einiges darauf hin, dass das Imperium vor den Augen der Gläubiger und der Öffentlichkeit zerbröselt. Intern geht damit einher, was in solchen Fällen eben immer passiert: Trotz aller Aufrufe zur konstruktiven Zusammenarbeit regieren mittlerweile Misstrauen und Angst.

Und so kam es, dass bei einer Aufsichtsratssitzung Dienstagabend eigentlich niemand mehr wirklich miteinander sprechen wollte. Man beäugte einander misstrauisch. Wer ist hier der Maulwurf? Wer steckt den Medien dauernd Informationen aus diesem höchst vertraulichen Gremium?

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".

Stefan   Melichar

Stefan Melichar

ist Chefreporter bei profil. Der Investigativ- und Wirtschaftsjournalist ist Mitglied beim International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). 2022 wurde er mit dem Prälat-Leopold-Ungar-Journalist*innenpreis ausgezeichnet.

Anna  Thalhammer

Anna Thalhammer

ist seit März 2023 Chefredakteurin des profil. Davor war sie Chefreporterin bei der Tageszeitung „Die Presse“.