Vermögen verheimlicht? René Benko festgenommen
Der Gründer der mittlerweile kollabierten Signa-Gruppe, René Benko, wurde heute, Dienstag, gegen 8.30 Uhr in seinem Büro in Innsbruck festgenommen. Das erfuhr profil aus involvierten Kreisen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat seit der Signa-Pleite Ende 2023 zahlreiche Ermittlungsverfahren nicht nur gegen Benko, sondern gegen zahlreiche weitere Signa-Manager eingeleitet.
Gegenüber profil bestätigt Benkos Anwalt, Norbert Wess, die Festnahme: „Es gibt eine Festnahmeanordnung, das kann ich bestätigen“, teilte er mit. „Über die allfällige U-Haft muss erst ein Gericht innerhalb von 48 Stunden entscheiden.“
Mittlerweile bestätigte auch die WKStA die Festnahme „wegen Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr", wie es in einer Aussendung heißt. Benko soll eine Rechnung gefälscht und versucht haben, Vermögen zu verheimlichen – und „dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen“. Konkret soll Benko „faktischer Machthaber“ der von ihm einst gegründeten „Laura Privatstiftung“ sein und dies im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht haben. In der Stiftung liegen große Vermögenswerte. Benko selbst zählt offiziell nicht zu den Begünstigten, sehr wohl jedoch enge Familienmitglieder. Außerdem soll Benko laut WKStA nachträglich eine Rechnung „hergestellt“ haben, um „drei hochpreisige Schusswaffen dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen“. Damit habe er „Beweismittel gefälscht“.
profil-Informationen zufolge laufen derzeit auch noch zwei Hausdurchsuchungen in Wien. Benko hat sämtliche Vorwürfe immer bestritten. Es ist nicht der erste Haftbefehl, mit dem Benko konfrontiert ist. Die italienischen Behörden werfen ihm und einem Geschäftspartner politische Einflussnahme vor. Österreich weigerte sich jedoch, den Signa-Gründer an Italien auszuliefern und verwies auf eigene Ermittlungen. In Deutschland und Liechtenstein wird wegen Geldwäscheverdachts ermittelt.
