Wolkenbruch: Fluglinie Alitalia im Sinkflug
Nachdem die Mitarbeiter der Alitalia den von Management, Gewerkschaft und Regierung ausgearbeiteten Sanierungsplan abgelehnt haben, scheint das Schicksal der schwer angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft besiegelt. Der Rettungsplan hatte den Abbau von 980 Stellen und die Kürzung der Löhne um acht Prozent vorgesehen. Im Gegenzug hätten sich Aktionäre und Banken bereit erklärt, zwei Milliarden Euro frisches Kapital zur Verfügung zu stellen. Nun muss der Verwaltungsrat die Optionen einer Zwangsverwaltung oder eines Konkurses prüfen. Die meisten Experten gehen davon aus, dass Alitalia früher oder später abgewickelt werden muss. Wie es mittelfristig konkret weitergeht, war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Die Alitalia ist jedenfalls nicht die erste Fluglinie, die sich gewissermaßen in Luft auflöst. Eine Auswahl.
Pan Am
Die 1927 gegründete Pan Am war eine der weltweit ersten Fluggesellschaften, die interkontinentale Flüge anbot. Sie war eine Ikone der Luftfahrt und hatte Kultstatus. Lockerbie - der Bombenanschlag auf einen Pan-Am-Jumbo im Dezember 1988, bei dem 270 Menschen starben - besiegelte das Schicksal der Fluglinie. Drei Jahre später musste sie Konkurs anmelden.
Tyrolean Airways
1978 kauften Mitglieder der Familie Swarovski die "Aircraft Innsbruck" und nannten sie in Tyrolean Airways um. 1980 fanden die ersten Linienflüge zwischen Wien und Innsbruck beziehungsweise Zürich statt. 1998 übernahm Austrian Airlines 100 Prozent des Aktienkapitals. Seit 2015 ist der Name Tyrolean Geschichte.
Lauda Air
Niki Lauda gründete seine Lauda Air 1979. Profitabel war sie nicht. 2002 wurde sie vollständig von der AUA übernommen. Das endgültige Aus für die Marke Lauda Air erfolgte 2013.
Skyeurope
Der österreichischslowakische Billigflug-Anbieter Skyeurope nahm seinen Flugbetrieb 2002 auf. Der Börsegang 2005 verlief wenig erfolgreich. 2009 musste Insolvenz angemeldet werden. Die Gesellschaft wurde liquidiert.
Olympic Airways
An der griechischen Olympic Airways hatte der schwerreiche Reeder Aristoteles Onassis Anteile. Bis sein Sohn Alexander 1973 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Von da an war sie im Staatsbesitz. 2009 wurde die schwer verschuldete Gesellschaft privatisiert. Heute firmiert sie unter Olympic Air.
Swissair
Die Swissair war seit 1931 die nationale Fluggesellschaft der Schweiz. Im Herbst 2001 musste sie ihren Flugbetrieb einstellen. In der Folge des Zusammenbruchs entstand aus der Regionalfluggesellschaft Crossair die neue Fluggesellschaft Swiss. Diese gehört heute zur Lufthansa.