Zahltag

1.458.026 systemrelevante Jobs gibt es in Österreich

Wifo-Expertin Julia Bock-Schappelwein über systemrelevante Dienstleistungen.

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Die Beschäftigten in diesen Bereichen erbringen kritische Dienstleistungen, die für das tägliche Leben und das reibungslose Funktionieren von Wirtschaft und Staat unerlässlich sind. Dazu gehören Bereiche wie Versorgungsdienstleistungen, etwa Energie, Wärme, Trinkwasser, Abwasserentsorgung, Abfallbeseitigung, Lebensmittelversorgung, Telekommunikation, Transport und Rundfunk. Aber auch Gesundheit, Pflege, Betreuung, die öffentliche Verwaltung und Schulen. 

Wenn systemrelevante Dienstleistungen nicht erbracht werden können, hat dies weitreichende Konsequenzen. Störungen oder Ausfälle können die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung gefährden. Systemrelevante Beschäftigte stellen sicher, dass grundlegende Bedürfnisse der Bevölkerung gedeckt werden und dass kritische Infrastrukturen stabil und funktionsfähig bleiben. 

Zahltag

Am Zahltag erklären Expertinnen und Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) eine Zahl, die für die österreichische Wirtschaft von Bedeutung ist.

In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden allerdings 288.034 Beschäftigte in den systemrelevanten Wirtschaftsbereichen altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Besonders hohe Abgänge sind neben der öffentlichen Verwaltung in den Bereichen Ernährungssicherheit (Produktion, Verarbeitung, Verkauf), Gesundheitswesen und Transportwesen zu erwarten. Allein hier werden in diesem Zeitraum 256.151 Beschäftigte den Arbeitsmarkt verlassen. Das Gesundheitswesen, einschließlich der Alten- und Behindertenbetreuung, ist besonders betroffen, da hier mehrere Herausforderungen zusammenkommen. Einerseits scheiden viele Arbeitskräfte altersbedingt aus, andererseits steigt die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen aufgrund der alternden Bevölkerung, was wiederum zu einem zusätzlichen Bedarf an Arbeitskräften führt. Das Transportwesen steht vor den gleichen Herausforderungen. Viele Arbeitskräfte werden hier altersbedingt in den nächsten Jahren in Pension gehen. Zudem  wird erwartet, dass die Nachfrage aufgrund eines Wandels hin zu einem ökologisch ausgewogenen Mobilitätsverhalten steigt.

Julia Bock-Schappelwein

WIFO