Das Ende des Baubooms: Heuer werden 50.000 Baubewilligungen erteilt
Das ist noch kein offizieller Wert, sondern unsere Prognose für 2022. Gezählt werden die Wohneinheiten in neuen Gebäuden, nicht jedoch An-, Zu- oder Umbauten. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren haben die Gemeinden heuer deutlich weniger Baugenehmigungen erteilt. Denn seit den 2010er-Jahren konnten wir einen veritablen Bauboom beobachten. Ausgehend von rund 40.000 Baubewilligungen pro Jahr ist deren Zahl kontinuierlich angestiegen. Der Höchststand war im Jahr 2017 mit über 71.100 Baubewilligungen erreicht.
Der Grund für diese Dynamik ist mit der Bevölkerungsentwicklung zu erklären: Österreich hat seit dem Jahr 2000 eine Million Menschen dazugewonnen. Besonders stark war das Wachstum 2015 und 2016 im Rahmen der Fluchtbewegungen. Faktoren, wie die in den vergangenen Jahren sehr niedrigen Zinsen für Kreditfinanzierungen haben ebenfalls zu dem Boom beigetragen. Seit dem Jahr 2020 allerdings geht die Zahl der Baubewilligungen jährlich um rund zehn Prozent zurück. Das liegt daran, dass in den Jahren zuvor viel gebaut wurde und die Nachfrage nach Wohnraum weitgehend gesättigt ist.
Die Bevölkerung wächst zwar immer noch, aber bei Weitem nicht mehr so stark. Die zuletzt enorm angezogenen Baukosten, die steigenden Zinsen und die strengeren Kreditvergaberichtlinien beschleunigen den aktuellen Rückgang. Ein Trend, der sich nächstes Jahr fortsetzen wird. Erst ab 2024 erwarten wir eine Stabilisierung.
