Zahltag: So viel gibt die öffentliche Hand jährlich pro Schüler und Student aus
Das ist der von Eurostat errechnete Durchschnitt für das Jahr 2019 über alle Bildungsstufen hinweg: von der Vorschule bis zum Studium. Die Gesamtausgaben von 21,5 Milliarden Euro trägt zu knapp drei Viertel der Bund, der Rest entfällt auf Länder und Gemeinden. Die Bildungsausgaben sind schneller als das Bruttoinlandsprodukt gestiegen und haben sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Dass der Staat mehr in Bildung investiert, bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass dadurch auch die Qualität der Ausbildung steigt.
Während Österreich im EU-Vergleich bei den Ausgaben im Spitzenfeld liegt - der EU-Durchschnitt beträgt 7400 Euro pro Kopf - , zeigen die Ergebnisse bei internationalen Schultests wie etwa PISA ein anderes Bild. Da liegen die österreichischen Schülerinnen und Schüler im Mittelfeld. Was jedoch die Arbeitslosenrate unter jungen Menschen betrifft, schneidet Österreich aufgrund seiner Lehrlingsausbildung sehr gut ab. Andere Länder tun sich viel schwerer, Schulabgänger in Beschäftigung zu bringen.
Im System gibt es einige Baustellen, in gewissen Bereichen müsste man sogar mehr ausgeben. So werden mehr pädagogische und soziale Stützkräfte gefordert. Direktoren beklagen, dass sie zu wenig Spielraum haben, um junge Lehrkräfte zu coachen, da die Ressourcen fehlen. Dazu kommen viele Reformprojekte wie etwa die Ganztagsschule, die auch Geld kosten. Und angesichts des Fachkräftemangels muss dafür gesorgt werden, das Potenzial an Fachkräften besser auszuschöpfen. Es gibt einen hohen Anteil an Schülern, denen das Mindestkompetenzlevel für eine Lehre fehlt. Das trifft auch auf Zuwanderer zu. Da besteht Handlungsbedarf. Wichtig wäre es, mehr im Anfangsstadium, also schon ab dem Kindergarten und der Volksschule, zu tun. Spätere Qualifizierungsmaßnahmen sind ungleich kostspieliger.