Zahltag: Wie viele Pflegegeldbezieher gab es 2021?
Das entspricht 5,2 Prozent der österreichischen Bevölkerung, die im Jahr 2021 einen ständigen Pflegebedarf aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung hatten. In Summe wurden 2,7 Milliarden Euro an Pflegegeld ausbezahlt. Für Pflegedienstleistungen wie Pflegeheime oder mobile Betreuung gibt der Staat zusätzlich pro Jahr rund 2,6 Milliarden Euro aus.
Rund sieben Prozent der Pflegegeldbezieherinnen und -bezieher werden durch eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause gepflegt. 20 Prozent, also rund 95.000 Personen, sind in stationärer Betreuung. Rund 40 Prozent beziehen gar keine Pflegedienstleistungen, sondern werden vorwiegend vom familiären Umfeld betreut. Die informelle Pflege durch Angehörige ist im internationalen Vergleich in Österreich besonders ausgeprägt. Tatsächlich teilen sich die Kosten für die Pflege je zur Hälfte auf den Staat und Private auf – wenn man bei Letzteren den Einsatz von Arbeitskraft, die durch den Betreuungsaufwand entgangenen Löhne sowie private Zuzahlungen einkalkuliert.
Gegenüber 2018 rechnen wir bis zum Jahr 2030 mit einem Anstieg der öffentlichen Pflegegeldausgaben von 25 Prozent, bei den Pflegedienstleistungen mit einem Anstieg von 77 Prozent. Und noch höhere jährliche Steigerungsraten sind dann ab 2030/2035 zu erwarten, wenn die Baby-Boomer-Generation ins pflegebedürftige Alter kommt. Die geplante Pflegereform geht in die richtige Richtung, weil sie beim jetzt schon existierenden Fachkräftemangel durch Verbesserungen der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen ansetzen will.