Zumtobel-Interna dokumentieren Machtkampf

Management erhob Ende 2017 Vorwürfe gegen Eigentümervertreter.

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profil veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe ein internes Schriftstück der börsenotierten Vorarlberger Zumtobel AG, welches das Zerwürfnis zwischen dem kürzlich abgetretenen Vorstandschef Ulrich Schumacher und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürg Zumtobel dokumentiert. Es handelt sich um eine mit 22. September 2017 datierte Präsentationsunterlage für eine Aufsichtsratssitzung. In dem auf Englisch abgefassten Dokument ist unter anderem davon die Rede, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand „zunehmend verschlechtert“ habe, der Aufsichtsratsvorsitzende und einige Familienmitglieder „Botschaften in die Organisation kommunizieren“ würden, die den Entscheidungen des Vorstandes „klar entgegengesetzt“ seien. „Sie diskreditieren Kollegen und Manager regelmäßig öffentlich, persönliche Beleidigungen inklusive. Permanente Diffamierung von ganzen Einheiten, wie Vertrieb, Finanzwesen und der Konzernleitung“, heißt es in dem Papier. „Wir haben eine Situation von dysfunktionaler Unternehmensführung und Unprofessionalität erreicht, welche die Existenz der Gruppe gefährdet.“

Aufsichtsratschef Zumtobel reagiert auf profil-Anfrage wie folgt: „Es ist mir bekannt, dass wir in einer schwierigen Situation waren und noch sind. In Wahrnehmung seiner Verantwortung hat der Aufsichtsrat inzwischen klare Schritte gesetzt“. Die Neuaufstellung des Vorstandes würde sich bereits positiv auswirken, „nicht zuletzt was die interne Orientierung und Stimmung betrifft“.