Wissenschaft

60 Jahre Mars-Missionen: Die spektakulärsten Bilder vom roten Planeten

Ein neuer opulenter Bildband zeigt die eindrucksvollsten NASA-Aufnahmen vom Mars. Sie stammen von Missionen der vergangenen sechs Jahrzehnte.

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„Mariner 4“ erreichte den Mars im Juli 1965. Die Sonde der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA durchdrang die dünne Atmosphäre und näherte sich der Oberfläche des Planeten bis auf knapp 10.000 Kilometer. Dann schoss die Sonde der ersten Bilder der Geschichte vom Mars, 22 Bilder in 22 Minuten. Der Reihe nach sendete Mariner 4 die Aufnahmen zur Erde. Zum ersten Mal konnte man sehen, wie es auf unserem Nachbarplaneten wirklich aussieht und welche Bedingungen dort herrschen.

Die Bilder zeigten schroffe Kraterlandschaften, ähnlich wie auf dem Mond. Messungen führten zur Erkenntnis, dass der Mars kein Magnetfeld besitzt und der Oberflächendruck kaum ein Prozent des Drucks auf der Erde beträgt. Viele Daten, die Mariner 4 zur Erde sandte, waren für die Forschenden damals eine Überraschung.

Seit jenen Pionierstunden vor sechs Jahrzehnten wurden zahlreiche weitere Sonden auf den Weg gebracht. Manche flogen am Planeten vorbei, um aus einiger Entfernung Bilder anzufertigten, andere landeten auf der Marsoberfläche, was alles andere als ein einfaches Unterfangen ist. Knapp die Hälfte aller Marsmissionen scheiterte, berichtet James L. Green, früherer wissenschaftlicher Leiter der NASA, in einem soeben erschienenen Buch. Es trägt den Titel „Mars – Photographs from the NASA Archives“ und zeigt auf 340 Seiten spektakuläre Ansichten des Planeten von vielen verschiedenen Missionen, befasst sich aber auch mit popkulturellen Aspekten.

Bis zum Vorjahr gab es 29 erfolgreiche Missionen zum Mars, so Green, zugleich aber auch 27 gescheiterte. Das Wissen über unseren Nachbarn im Sonnensystem hat sich dadurch jedenfalls gewaltig erweitert – und viele Mythen früherer Jahrzehnte wurden dabei entkräftet.

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft