Christoph Huber
Medizin

Christoph Huber: Der Manager der modernen Medizin

Der Österreicher Christoph Huber stellte wichtige Weichen für moderne Therapien. Soeben 80 Jahre alt geworden, nimmt Huber neue Großprojekte in Angriff.

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Er habe seinen Geburtstag mit Bedacht gewählt, scherzt Christoph Huber: 14. Februar, das sei leicht zu merken. Am diesjährigen Valentinstag ist Huber 80 Jahre alt geworden. Seine Zeit verbringt er wie sonst auch: in der Bahn, im Flugzeug, Termine in London, Mailand, Cambridge. Fast immer geht es um die Anbahnung medizinischer Forschungsprojekte. Huber hat keine Lust, seine Tage als Rentner zu verbringen, lieber noch einmal durchstarten, neuen Ideen zur Umsetzung verhelfen, am besten im großen Maßstab.

Die meisten Menschen kennen den Namen Christoph Huber vermutlich nicht. Fachleute aus der Krebs- und Immunforschung äußern sich indes ähnlich: Er sei ein Ermöglicher, ein Brückenbauer, der dank exzellenter Vernetzung und ausgeprägter Beharrlichkeit den Boden bereite, auf dem Innovationen gedeihen. „Manager und Motivator der Forschung“, lautet eine Zuschreibung, „Verbinder von universitärer Forschung und praktischer Anwendung“ eine andere. Huber ist Pionier auf einem Gebiet, das translationale Medizin genannt wird: bei der Überführung von Grundlagenforschung in konkrete Therapien bis zur Anwendung am Patienten.

Meist wirkte Huber im Hintergrund und trieb die Etablierung von Strukturen an, die die Umsetzung neuer Ansätze der Medizin befördern. Viele entstehen heute an der Schnittstelle von technischer und wissenschaftlicher Innovation, so Huber. „Wo einander Lebenswissenschaften und Technologie berühren, spielt die Musik.“

Grundlagen der Krebsimmuntherapie

Christoph Huber hatte schon früh einen Instinkt für Forschungsideen mit Zukunftspotenzial. Noch während seines Studiums der inneren Medizin in Innsbruck erwachte sein Interesse an zwei Fachbereichen: Zum einen war Huber, dessen Vater als Chirurg in Innsbruck und Wien arbeitete, vom Immunsystem fasziniert – und von den Rätseln, die es Forschenden aufgab. Zum anderen sah er einen Freund an Leukämie sterben. Damit war sein Forschungsfeld abgesteckt: Wie lässt sich das Immunsystem in den Kampf gegen Tumore lenken? Heute ist die Immuntherapie eine der wichtigsten Strategien gegen Krebs.

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft