Coronavirus: Wie man Schutzmasken richtig handhabt
Für die Österreicher beginnt am Mittwoch wohl ein neues Zeitalter: Nach dem Beschluss der Bundesregierung, Schutzmasken großflächig zu verteilen und verpflichtend einzusetzen, geht es auch um die richtige Handhabung. Die Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) müssen nicht nur sorgfältig aufgesetzt, sondern auch in bestimmter Weise abgenommen werden. Zwischenzeitliches Herunterschieben ist kontraproduktiv.
"Es sind schon Gefahren dabei, deren man sich nicht bewusst ist, wenn man sich nicht damit auseinandergesetzt hat", erklärte Birgit Willinger am Dienstag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Die Leiterin der Abteilung für klinische Mikrobiologie am AKH hat zum Beispiel schon in den vergangenen Tagen beobachtet, wie Leute die Masken zwischendurch wie eine Halskrause tragen. "Dadurch kann es auch nach innen kontaminiert werden."
Die Vorsitzende der ÖGHMP (Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin) spricht von einer nötigen Schulung für die großteils unkundigen Masken-Nutzer. "Es ist nicht so, dass ich mir das jetzt aufsetze und mir kann nichts passieren", erläuterte Willinger.
So sei es wichtig, das folgende Prozedere zu befolgen: - Mund und Nase müssen richtig bedeckt sein und die Maske muss richtig dicht sitzen. - Man müsse beim Herunternehmen versuchen, die Maske nicht zu kontaminieren und nur an den Bändern aufnehmen ("nicht vorne, wo die große Fläche ist"), und sie darf nicht zwischendurch wieder heruntergenommen werden und offen getragen werden. - Nach dem Ausziehen die Hände gründlich waschen oder desinfizieren. "Auch beim Desinfizieren sollte man beachten, dass man auch hier 30 Sekunden Einwirkzeit beachten muss. Die meisten Menschen wischen zwei-, dreimal und glauben, sie sind geschützt, das müssen 30 Sekunden sein."
Grundsätzlich sei der Gedanke, dass die Maske zum Schutz der anderen getragen wird. "Trotzdem muss ich davon ausgehen, wenn jeder eine Maske trägt, tragen auch viele, die nicht positiv sind, eine Maske, und wenn die angehustet werden von jemandem, der positiv ist und eine nicht hundertprozentig dichte Maske trägt, dann kann auch außen auf der Maske etwas drauf sein", erklärte die Mikrobiologin.
Grundsätzlich sind solche Masken nur einmal zu verwenden. "Wenn man die Maske wiederverwenden will, muss man schauen, dass sie gut trocknet und nicht irgendwo feucht liegt", so Willinger.
Und was hält Willinger aus medizinischer Sicht von dieser Maßnahme? "Wenn das wirklich alle machen, dann hat man sicher einen gewissen Schutz, aber es müsste lückenlos sein. Ich persönlich habe immer die Sorge, dass man sich, wenn man die Maske trägt, zu sicher fühlt."
Von einer Placebo-Maßnahme kann aber keine Rede sein. "Nein, das kann man so nicht sagen. Es wird sicher eine gewisse Reduktion da sein, je nachdem, wie gut man es durchführt, wird sie größer oder kleiner sein."