Cyberama von Thomas Vasek: Kein Glück mit Facebook
Wer auf Facebook verzichtet, ist glücklicher. Das hat eine Studie des dänischen Happiness Research Institute ergeben. Bei einem Versuch enthielten sich 500 Menschen eine Woche lang der Facebook-Nutzung, eine gleich große Gruppe kommunizierte weiter über das Netzwerk. Bei der "Offline“-Gruppe konnten die Forscher eine deutlich höhere Lebenszufriedenheit feststellen. Die Teilnehmer berichteten, sie seien während ihrer Facebook-Abstinenz konzentrierter gewesen und hätten sich weniger einsam gefühlt. Das Ergebnis deckt sich mit früheren Studien. Einer der Gründe liegt offenbar im Neid auf die Facebook-Freunde. Man kennt das: Jemand postet ein Selfie vom Traumstrand in der Karibik, während man selbst im Büro sitzt. Das macht schlechte Stimmung. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen auf Facebook positive Dinge berichten. Dass Eltern ein Foto von ihrem neugeborenen Kind posten, kann man noch verstehen. Aber muss man unbedingt wissen, dass jemand gerade seinen ersten Marathon unter vier Stunden gelaufen ist, welches köstliche Gericht eine Person gekocht hat (mit Foto) - oder dass jemand wieder einmal fantastischen Sex hatte (meist ohne Foto)?
Zum Glück gibt es auch noch die anderen, die Gescheiterten und Depressiven, die ihr Unglück auf Facebook ausbreiten.
Ganz zu schweigen vom unerträglichen Selbstmarketing mancher Leute, die gern mit ihren beruflichen Erfolgen prahlen. Zum Glück gibt es aber auch noch die anderen, die Gescheiterten und Depressiven, die ihr Unglück auf Facebook ausbreiten. An ihren traurigen Geschichten kann man sich aufrichten, wenn der Neid auf die Glücklichen und Erfolgreichen zu groß wird. Allerdings möchte man nicht nur mit Tristesse konfrontiert sein. Am besten ist es vielleicht, die Beiträge der anderen gar nicht zu lesen - und selbst einfach nur immer wieder zu posten, dass man gerade total gut drauf ist. Falls das jemanden interessiert. Wie denken Sie darüber?
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