Cyberama von Thomas Vaek Bücher Unlimited
Ich kaufe Bücher wie ein Verrückter. Gedruckte Bücher, E-Books, antiquarische Sachen. Und das massenhaft. Bald werden es hoffentlich ein paar Bücher weniger sein. Vergangenen Dienstag, einen Tag vor Beginn der Frankfurter Buchmesse, hat Amazon sein Flatrate-Angebot Kindle Unlimited eingeführt. Für 9,99 Euro monatlich hat man jetzt unbegrenzten Zugang zu 650.000 Büchern, davon 40.000 auf Deutsch. Das regt natürlich auch hierzulande ein paar Menschen mächtig auf. Verlagsleute, Buchhandelsverbandsfunktionäre, die IG Autoren. Amazon wolle die Verlage und den stationären Buchhandel ruinieren, so heißt es. Offen gestanden, mir ist das egal. Ich bin Konsument. Ich will billigere Bücher, und zwar möglichst komfortabel. Natürlich war es eine Provokation von Amazon, das Unlimited-Angebot zu diesem Zeitpunkt einzuführen. Es geht um eine längerfristige Strategie: Amazon will in den USA einen Höchstpreis von 9,99 Euro für E-Books durchsetzen. Mit der Flatrate verfolgt der Onlinehändler wohl nur das Ziel, den Widerstand der Buchbranche zu brechen. Diesen Höchstpreis für E-Books findet Benedikt Föger, der Präsident des Hauptverbandes des österreichischen Buchhandels, völlig unangebracht, wie er gegenüber dem Standard erklärt hat. Ich hingegen finde das super. Wer nach einer Buchpreisbindung für E-Books ruft, der handelt gegen meine Interessen als Buchkäufer. Ich finde es nicht in Ordnung, für ein etwas spezielleres E-Book 40 Euro zu bezahlen. Selbst bei gedruckten Büchern ist mir das schlicht zu viel. E-Books sind eine Chance, das Bücherlesen zu demokratisieren. Es hilft einfach nicht, wenn Verlage und Buchhandel darüber jammern, dass Amazon schlauer und schneller ist. Man muss sich schon selbst etwas einfallen lassen, sonst kommt man unter die Räder. Aber Wettbewerb kann manchmal auch ein Weckruf sein.
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