Cyberama von Thomas Vaek Google zum Anziehen
Google startet ein Betriebssystem für Wearables, also für Smartwatches, Fitnesstracker und andere kleine, digital vernetzte Geräte, die man direkt am Körper trägt. Außerhalb der Tech-Community wird das wahrscheinlich niemanden interessieren. Doch Android Wear, eine auf kleine Displays optimierte Android-Variante, könnte den Wearable-Markt ebenso nachhaltig aufmischen, wie es mit Android bei den Smartphones gelungen ist. Die Strategie ist typisch Google. Während die anderen Hersteller mehr oder minder unvollkommene Geräte auf den Markt werfen, steckt der Konzern erst einmal den Claim ab und verschafft sich damit den entscheidenden Vorsprung: mit Android Wear wird Herstellern der Einstieg in die Wearable-Technologie erleichtert. Zugleich wird damit eine weitere mobile Plattform für Dienste wie Google Now geschaffen, die den Nutzer unterwegs mit Informationen versorgen. Wie die Datenbrille Google Glass stützt sich auch Android Wear vor allem auf Sprachbefehle, da Wearable-Displays für die Touch-Bedienung viel zu klein sind. Der Erfolg dieser Geräte wird vor allem vom Bedienkomfort abhängen. Beim Gehen oder Radfahren will niemand auf einem Minidisplay herumfummeln. Der Witz von Wearables besteht ja gerade darin, dass man sie nicht anfassen muss. Wer dieses Problem am elegantesten löst, hat bei Smartwatches & Co die Nase vorn. Normalerweise würde man dabei auf Apple und die lange erwartete iWatch tippen. Doch mit Android Wear ist Google ein womöglich entscheidender Schachzug gelungen. Tausende Entwickler werden sich Wear jetzt herunterladen. LG und Motorola haben bereits Geräte auf Wear-Basis angekündigt, weitere Hersteller werden wohl folgen. Das wird den Durchbruch bei den Wearables erheblich beschleunigen und damit die Googlisierung unserer Lebenswelt. Wie denken Sie darüber? Bitte schreiben Sie mir: