Cyberama von Thomas Vaek: Netz ohne uns
Vernetzte Gegenstände und "Smart Home-Systeme - das seien die neuen großen Trends, so hieß es auf der diesjährigen "Consumer Electronics-Messe CES in Las Vegas. Im Tech-Jargon spricht man vom "Internet der Dinge. Dabei dachte man bisher an vernetzte Kühlschränke, intelligente Thermostaten und Ähnliches. Klingt zunächst einmal nicht sehr sexy. Und doch stehen wir womöglich vor der nächsten Informationsrevolution. Die neuen Technologien werden nicht nur unseren Alltag verändern, sondern auch das Wesen der Gegenstände, von denen wir umgeben sind. Mit herkömmlichen Heimautomatisierungs-Systemen, wie etwa Thermostaten oder Bewegungsmeldern, haben die "Smart Home-Technologien wenig zu tun. Die neuen Technologien basieren auf vernetzten Sensoren, die selbstständig erkennen, welche Aktionen gerade sinnvoll sind. So ermitteln intelligente Thermostaten die Gewohnheiten und Präferenzen der Bewohner, etwa zu welchen Zeiten und wie lange sich diese üblicherweise in bestimmten Räumen aufhalten, und regeln selbsttätig die Temperatur. Auf der CES präsentierten Unternehmen unter anderem auch eine vernetzte Heimüberwachungskamera mit Gesichtserkennung sowie vernetzte Lautsprecher, die sich mit anderen Geräten verbinden lassen, etwa mit einem Fernseher oder einem Rauchmelder. Und das ist erst der Anfang. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Ihr vernetztes Auto selbstständig in Ihrem Terminkalender nachsieht und Sie via Fernseher daran erinnert, dass Sie morgen noch tanken müssen, bevor Sie Ihre Dienstreise antreten. Eines Tages werden Alltagsgegenstände so nahtlos miteinander kommunizieren wie heute ein Computer mit einem Drucker. Physische Gegenstände werden zu "informationellen Objekten, die im Verbund mit anderen Objekten Aufgaben erledigen. Das entscheidende Neue daran ist: Der Mensch spielt dabei keine Rolle. Vielmehr werden wir uns darauf verlassen (müssen), dass diese Systeme von sich aus das Richtige tun. Im Internet der Dinge ist für uns kein Platz mehr. Wie denken Sie darüber?