Cyberama: Wette gegen den Tod
Vor gut 15 Jahren traf ich in Kalifornien die "Extropianer“. Das ist eine Bewegung radikaler Technikoptimisten, die an die Verbesserung des Menschen mittels neuer Technologien glaubt. Die Extropianer und andere "Transhumanisten“ schwärmen von Hirnimplantaten, von Nano- und Biotechnologie; ihre große Hoffnung ist es, den Tod zu überwinden.
Um die Optimierung des Menschen ging es auch auf dem diesjährigen Philosophicum Lech.
Viele wollen ihr Gehirn posthum in flüssigem Stickstoff (minus 196 Grad) konservieren lassen; sie sind davon überzeugt, dass es eines Tages mithilfe von Nanotechnologie möglich sein wird, tote Gehirne zu rekonstruieren - und wieder zum Leben zu erwecken. Um die Optimierung des Menschen ging es auch auf dem diesjährigen Philosophicum Lech. Drei Tage lang diskutierten Philosophen und Kulturwissenschafter über Möglichkeiten und Gefahren des "human enhancement“, also der technologischen Erweiterung menschlicher Fähigkeiten - vom Hirndoping bis zum Cyborg. Ein Problem dabei ist, dass wir nicht wissen können, wie sich die Technologie entwickelt. Aber es gibt eine Möglichkeit, es herauszufinden. Auf die Idee haben mich die Extropianer gebracht.
Das erinnert ein wenig an die berühmte Pascal’sche Wette.
Man könnte sich nach dem Tod einfrieren lassen, in der Hoffnung, von irgendwelchen Forschern der Zukunft wieder neu zusammengeflickt zu werden. Das erinnert ein wenig an die berühmte Pascal’sche Wette. Der französische Philosoph Blaise Pascal meinte, dass es vernünftig sei, an die Existenz Gottes zu glauben, weil man dabei nur gewinnen könne: Wenn Gott existiert, winkt dem Gläubigen das ewige Leben, und falls nicht, so ist wenigstens nichts verloren. Mit dem Einfrieren von Gehirnen ist es ähnlich. Falls man Sie irgendwann "wiedererweckt“, haben Sie gewonnen. Und falls nicht, ist es auch egal. Würden Sie Ihr Gehirn einfrieren lassen? Bitte schreiben Sie mir unter [email protected]