Das perfekte Katzenkot-Aroma: Die Geheimnisse des Luxus-Kaffees
Wenn Naturwissenschafter die Geheimnisse kulinarischer Genüsse ergründen, ist ihnen die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit sicher. So formulierten Physiker das optimale Schweinsbratenrezept und stritten über die korrekte Spaghetti-Kochzeit. Chemiker identifizierten die beste Mikrobenkomposition für die Herstellung verschiedener Käsesorten, und erst kürzlich ermittelten Forschende am Institute of Science and Technology Austria in Experimenten, wie man die perfekte Pasta-Sauce zubereitet – wofür soeben ein Ig-Nobelpreis vergeben wurde, eine Auszeichnung für Forschung, die zuerst zum Lachen, dann aber zum Nachdenken anregt.
Und nun widmete sich die Wissenschaft dem teuersten Kaffe der Welt, wie soeben das Fachjournal „Nature“ berichtete: Das exklusive Gebräu stammt aus Indonesien, heißt Kopi Luwak, soll besonders mild und etwas nussig schmecken, eine Erinnerung an Schokolade wecken und kostet gut 1000 Euro pro Kilogramm.
Luxus-Exkremente
Dabei ist die Herstellungsmethode eigentlich nicht dazu angetan, die Gaumennerven augenblicklich in Verzückung geraten zu lassen: Denn der Kaffe wird aus den Exkrementen einer asiatischen Schleichkatzenart gewonnen. Diese Fleckenmusangs (Paradoxurus hermaphroditus) ernähren sich vorzugsweise von reifen Kaffeekirschen, den Früchten der Kaffeepflanze. Wenn sie diese ausscheiden, werden sie gesammelt, gründlich gereinigt, geröstet – und als Kaffespezialität verkauft. Doch warum schmeckt der Kaffee aus Katzenkot so vorzüglich?