Wissenschaft

Ex-Minister Faßmann: „Es gab Einschüchterungen“

Heinz Faßmann, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, über seine Wachsamkeit gegenüber einem Kanzler Kickl, den Reiz des Erkenntnisgewinns und authentische Wissenschafter als Vorbild.

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Stimmt es, dass Sie ursprünglich Lkw-Fahrer werden wollten?

Faßmann

Ja, das stimmt. Mich hat fasziniert, dass man dabei die Welt kennenlernt. Auch die Vorstellung der Autarkie hat mich begeistert. Man sitzt im Auto, schläft im Auto, ist unabhängig und frei. Es war halt ein Bubentraum.

Ist so das Interesse an Geografie erwacht?

Faßmann

Ja, das Fach versprach die Möglichkeit, die Welt zu erkunden.

Warum haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?

Faßmann

Ich war ein sehr guter Student. Irgendwann wurde eine Professorin auf mich aufmerksam und fragte, ob ich in ihr Institut kommen und Wissenschaft betreiben möchte. Es war also keine strategische Absicht.

Aber Sie kamen auf den Geschmack.

Faßmann

Genau. Denn Wissenschafter zu sein, ist ein wunderbarer Beruf. Man ist in einem gewissen Sinn auch so frei wie ich es für den Lkw-Fahrer erhofft hatte. Man kann Themen aufgreifen, die einen interessieren, und man wird am Ende eines Forschungsprozesses klüger sein als am Beginn. Das ist wunderbar.

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft