Eine Maus-Ratten-Chimäre aus einem früheren Experiment des Teams.

Fakten zum ersten Mensch-Schwein-Embryo

Vergangene Woche wurde bekannt gegeben, dass es Forschern zum ersten Mal gelungen ist, eine Chimäre aus Schwein und Mensch zu schaffen. Die Fakten zum umstrittenen Experiment.

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Was ist eine Chimäre?

Unter Chimäre wird im wissenschaftlichen Sinn ein Organismus verstanden, der Zellen von zwei verschiedenen Spezies enthält. Das Magazin "National Geographic" schildert zwei Methoden, um eine Chimäre zu erzeugen: Das Implantieren von Organen eines Tieres in ein anderes - eine sehr risikoreiche Methode - oder die Injektion von Zellen eines anderen Tieres in einen Tierembryo.

Sind Chimären lebensfähig?

Ja. In der Vergangenheit wurden schon erfolgreich Tierchimären gezüchtet, eine erste Mensch-Tier-Chimäre gelang aber erst 2015 mit einer Mensch-Maus. Auch weil die Forschung in den USA dafür keine Finanzierung durch den Staat bekommt. Nun gelang es dem Team um Juan Carlos Izpisua Belmonte, menschliche Stammzellen erfolgreich in Schweineembryos einzuschleusen. Die Embryos wurden dann Säuen eingesetzt, in denen ihnen die Entwicklung bis zum ersten Schwangerschaftsdrittel erlaubt wurde. Ein kleiner Anteil ihrer Zellen war schließlich menschlich.

Wozu das Ganze?

Die bisherigen Ergebnisse liefern bereits interessante Einblicke in die Entwicklung von Tieren und deren Organen, die man sonst kaum bekommt. Das Ziel der Forscher ist auf lange Sicht aber die "Züchtung" von genetisch passenden Organen für Menschen, die ein Spenderorgan brauchen.

Gibt es Gefahren?

Das Experiment wird durchaus kritisch gesehen. Könnten diese Hybrid-Schweine zum Beispiel auch menschlichere Gehirne entwickeln? Könnten Viren, die zuvor nicht vom Schwein auf den Menschen übertragbar waren, diese Barriere dann leichter überspringen? All diese Fragen müssen erst geklärt werden.