Gift gegen Schmerzen

Forscher der Harvard Medical School wollen das Gift des Kugelfisches künftig als hochpotentes Schmerzmittel einsetzen.

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Der Kugelfisch ist an Toxizität kaum zu überbieten. Er produziert in seinen Organen das Nervengift Tetrodotoxin, das schon in geringen Mengen tödlich wirkt. In Japan ist der Fisch eine riskante Spezialität, die nur speziell ausgebildete Köche zubereiten dürfen. Forscher der Harvard Medical School wollen sein Gift künftig als hochpotentes Schmerzmittel einsetzen - als Alternative zu den süchtig machenden Opioiden. Sie kombinierten es mit einem Polymer, das sich im Körper langsam abbaut. Dabei entlässt es winzige Dosen von Tetrodotoxin, das wiederum die Weiterleitung von Signalen in Natriumkanälen unterbricht -

Möglicher Einsatz bei Krebserkrankungen

Im Tierversuch funktionierte die Methode bereits: "Wir injizierten Ratten eine Menge des Gifts, die sie im ungebundenen Zustand mehrmals töten könnte. Die Nager schienen es jedoch nicht einmal zu bemerken", so Daniel Kohane. Im renommierten Fachjournal "Nature Communications" beschreibt er, wie am Ischias verletzte Ratten bis zu drei Tage lang schmerzfrei blieben. Nun will Kohane die Therapie verfeinern und für den Menschen aufbereiten: "Ich kann mir eine Schmerzblockade von mehreren Tagen oder sogar Wochen vorstellen - zum Beispiel für Patienten mit Krebserkrankungen."