Wissenschaft

Impfungen gegen Krebs: Wie die neuen Immuntherapien funktionieren

Neue Impfstoffe sollen Haut- und Darmkrebs bekämpfen – nach dem Prinzip der Corona-Impfungen. Steht die Medizin vor einem Durchbruch?

Drucken

Schriftgröße

An großen Worten fehlte es nicht: Von „bahnbrechenden Entwicklungen“ und einer „neuen Ära der Medizin“ sprachen manche Forschende. Andere zeigten sich „unglaublich begeistert“, teils war von einem „Game Changer“ die Rede. Die Zuschreibungen bezogen sich auf innovative Behandlungen gegen Krebs, die in den vergangenen Wochen vorgestellt wurden. Ende Mai gab der 55-jährige Elliot Pfebve britischen Medien bereitwillig Interviews – als erster Patient, der einen neuartigen Impfstoff mit der vorläufigen Bezeichnung „R07198457“ erhält. Die Behandlung gegen Darmkrebs erfolgt im Rahmen einer klinischen Studie, die die Wirksamkeit des Impfstoffs an knapp 230 Patientinnen und Patienten bis 2027 testen soll.

Nur wenige Wochen zuvor hatte die Öffentlichkeit von einem ähnlichen Therapieansatz erfahren, der ebenfalls in England erprobt wird: An mehreren Spitälern sollen in Summe rund 1100 Personen eine Substanz namens „mRNA-4157 (V940)“ injiziert bekommen. Auch diese Impfung soll sich gegen Krebs richten: gegen das Melanom, die bösartigste Form von Hautkrebs.

Bekannte Namen seit der Corona-Pandemie

An die Hersteller der Impfstoffe erinnern sich vermutlich viele Menschen, und zwar aufgrund der Coronaviruspandemie: Es handelt sich um das US-Pharmaunternehmen Moderna sowie das deutsche Biotech-Start-up BioNTech. Letzteres begann nun die Darmkrebs-Studie, Moderna untersucht die Wirksamkeit der neuen Substanz gegen das Melanom.

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft