Rembrandts Zeichentricks

Hat der große Rembrandt ein klein wenig geschummelt?

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Oder präziser gefragt: Prägte er sich, wenn er eines seiner rund 50 Selbstporträts malte, nach einem Blick in den Spiegel nicht bloß Gesichtszüge und mimische Details ein, um sie anschließend aus dem Gedächtnis auf die Leinwand zu übertragen? Ein britisches Forscherteam glaubt, dass Rembrandt und einige Zeitgenossen eine technische Innovation des 17. Jahrhunderts nutzten: optische Linsen, wie sie auch den Astronomen und Pionieren der Mikroskopie nunmehr zur Verfügung standen. Die Maler könnten eine Kombination aus einem herkömmlichen sowie einem konkaven Spiegel verwendet haben, schlagen die Wissenschafter vor. Rembrandt blickte zunächst in Ersteren, der das Bild wiederum auf den konkaven Spiegel warf. Dieser schließlich, so die These, hätte das Porträt auf eine Leinwand projiziert, sodass der Künstler nun eine Skizze der Gesichtszüge anfertigen konnte. Dass Rembrandt im Holland seiner Zeit Zugang zu entsprechenden Linsen hatte, gilt als sicher.