Supergummis: Die neuen Hightech-Kondome
Mit der Grundlagenforschung verhält es sich ja oft wie folgt: Großartigen theoretischen Möglichkeiten steht vorerst das Problem schwer vorstellbarer praktischer Anwendungen gegenüber. Etwa bei Graphen, jenem extrem dünnen, superleichten und zugleich hoch belastbaren sowie elektrisch leitfähigen Kohlenstoffmaterial, das gerne als Wundersubstanz der Zukunft gepriesen wird. Von neuen Halbleitern bis zu unvorstellbar stabilen Seilen, die Werkstoffe in den Weltraum transportieren können, wären jede Menge Anwendungen denkbar.
Nun allerdings schlugen Forscher der University of Manchester ein profaneres und zugleich sehr konkretes Einsatzgebiet vor: Graphen als Beimischung in Gummi für Kondome. Wie Experimente und Belastungstests zeigten, bewirkte bereits eine Menge von bloß einem Hundertstel Prozent Graphenoxid enorm erhöhte Reißfestigkeit – in Gummis, die noch dazu deutlich dünner als marktübliche Produkte waren. Dennoch darf dezent bezweifelt werden, ob damit bereits ein Haupteinsatzgebiet für Graphen gefunden ist.