Erfinderische Evolution
Zum Beispiel die Schwingen eines Vogels, ein Geweih oder bunte Blütenblätter – genetische Erweiterungen, die es Organismen erlauben, neue Lebensbereiche zu erschließen, sich in ihrer Umwelt besser zurechtzufinden oder die Fortpflanzung zu optimieren. Schon länger gehen Evolutionsbiologen davon aus, dass doppelt vorliegende Gene eine Schlüsselrolle spielen: redundante Kopien von Genen, die es ermöglichen, neue Eigenschaften auszuprägen, ohne dafür bisherige zu opfern – eine Kopie kann dabei quasi biologischer Innovation gewidmet werden.
Nun prüften Forscher der Universität Oxford diese Theorie, indem sie Bakterien gleichsam beibrachten, neue Nahrung zu verwerten. Die Mutation als Duplikate existenter Gene führte dazu, dass die Mikroben neue Fähigkeiten der Verstoffwechselung erwarben. Dies sind zwar vergleichsweise schlichte Prozesse, doch die Wissenschafter sind überzeugt, damit experimentelle Hinweise für die Grundprinzipien evolutionären Fortschritts gefunden zu haben.