Zahltag April 2025
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42,5 Prozent aller geleisteten Arbeitsstunden wurden 2021 von Personen mit Migrationshintergrund erbracht

Wifo-Experte Peter Huber über die geleisteten Arbeitsstunden in Wien.

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Sie stellten 43,4 Prozent der unselbständig Beschäftigten und 40,5 Prozent der Selbständigen Wiens. 33,5 Prozent der Lohnsumme sowie geschätzt 35 Prozent der Wertschöpfung wurden von ihnen erwirtschaftet.

Im Bauwesen und im Tourismus sind die Beiträge von Personen mit Migrationshintergrund besonders hoch. Im Durchschnitt der Jahre 2020/21 hatten in Wien rund 58 Prozent der unselbständig Beschäftigten in der Bauwirtschaft und 72 Prozent der Tourismusbeschäftigten Migrationshintergrund. Sie erbrachten in diesen Branchen 59 Prozent bzw. 70 Prozent aller gearbeiteten Arbeitsstunden. Aber auch in fast allen anderen Wirtschaftsbereichen stellten Personen mit Migrationshintergrund zwischen einem Drittel und der Hälfte der unselbständig Beschäftigten sowie des Arbeitsvolumens. Einzig in den öffentlichen Dienstleistungen waren die Anteile mit 23 Prozent der unselbständig Beschäftigten bzw. 22 Prozent der Arbeitsstunden niedriger.

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Am Zahltag erklären Expertinnen und Experten des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) eine Zahl, die für die österreichische Wirtschaft von Bedeutung ist.

Gemessen an der Lohnsumme stellen Personen mit Migrationshintergrund in Wien in allen Branchen geringere Anteile als an der Beschäftigung und am Arbeitsvolumen. Im Bauwesen sind es 50 Prozent, im Tourismus 67 Prozent und in den meisten anderen Branchen mit Ausnahme der öffentlichen Dienstleistungen zwischen 30 Prozent und 40 Prozent. Der Grund hierfür liegt im geringeren Lohnniveau von Personen mit Migrationshintergrund. Ihr geschätzter Beitrag zur Wiener Wertschöpfung übersteigt im Bauwesen und im Tourismus 50 Prozent. In den anderen Branchen mit Ausnahme der öffentlichen sowie der unternehmensnahen Dienstleistungen liegt er zwischen einem Drittel und der Hälfte.

Beschäftigte mit Migrationshintergrund geben aber auch in nahezu allen Dimensionen eine höhere Arbeitsbelastung und eine geringere Arbeitszufriedenheit an als Beschäftigte ohne Migrationshintergrund, und sie sind auch öfter von Diskriminierung betroffen. Die Geschlechterunterschiede sind in vielen Indikatoren unter Beschäftigten mit Migrationshintergrund größer als unter Beschäftigten ohne Migrationshintergrund.

Peter Huber

WIFO